Neulich in einer Gruppe von Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren erzählte einer von ihnen von seinem Vater, den er nur als Alkoholiker und herumschreienden Mann in Erinnerung hatte. Normalerweise sind diese Jungen immer unruhig und können nur sehr schlecht zuhören, aber als dieses Thema angesprochen wurde, war mit einem Mal Totenstille. Nacheinander erzählten plötzlich einige von ihren eigenen Vätern: Viele hatten gar keinen Kontakt mehr zu ihm, weil er von der Mutter getrennt lebte, oder Ärger und Streit bestimmten die Stimmung in der Familie. Man konnte spüren, wie verletzt die Seelen dieser Jungen waren und wie sehr sie sich einen richtigen Vater wünschten.
In jungen Jahren ist es so unendlich wichtig, Eltern zu haben, denen man vertrauen kann und die Vorbilder sind; aber leider sind heutzutage viele Kinder vaterlos. Tief im Inneren ist Verletzung, Bitterkeit und Schmerz, und so bleiben Kinder durch den Egoismus der Eltern auf der Strecke. Eine dauerhafte Beziehung, geschweige denn eine stabile Ehe ist undenkbar geworden, weil viele Angst vor der Verbindlichkeit haben. Sie fürchten, wieder enttäuscht zu werden. Wem kann man wirklich noch vertrauen? Wer lässt einen nicht einfach im Regen stehen?
Gibt es in all diesen Tragödien gangbare Wege für die Betroffenen, stabile Persönlichkeiten zu werden, die nicht ihr Leben lang unter den Folgen leiden müssen? Wiederholen sich diese Geschichten leider nicht zu häufig? Gott nimmt uns an und auf, wenn wir zu ihm kommen! Jesus nahm kleine Kinder auf den Arm, tröstete Verzweifelte, sprach Vergebung zu und trocknete Tränen. Er ist ein Gott des Neuanfangs, der zweiten Chance, mag unsere Vergangenheit auch desaströs sein. Dennis Klinge