Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Als aber alle es abstritten, sprach Petrus: Meister, die Volksmengen drängen und drücken dich!
Lukas 8,45
Eines morgens auf dem Weg zum Büro stand ich an einer Ampel und wartete auf »Grün«. Plötzlich stoppten zwei Polizisten auf ihren Motorrädern an der Kreuzung und hielten die Fahrzeuge aus der Seitenstraße auf. Auf der freien Hauptspur erschienen rund ein Dutzend weitere Polizeimotorräder mit Blaulicht. Es folgte eine Fahrzeugkolonne aus mehreren Mannschaftswagen, gefolgt von drei schweren Limousinen. Dahinter kamen weitere Einsatzfahrzeuge. Als ich an einem der Karossen den »Stander« mit dem Bundesadler sah, verstand ich: Der Bundespräsident besuchte Düsseldorf, und die Polizei sorgte dafür, dass er ohne Störung zügig und sicher durchfahren konnte. Auf diese Weise werden rund um die Welt Staatsoberhäupter davor geschützt, dass Unbefugte ihnen zu nahe kommen.
Wie anders sah es im Leben des Sohnes Gottes aus. Als er die Erde aufsuchte, regelten keine Ordnungskräfte den Verkehr, sorgten keine Bodyguards für genügend Abstand von der Menge, ganz im Gegenteil. Von Kindesbeinen an suchte er die Nähe der Menschen. Jesus wich auch der Begegnung mit solchen Menschen nicht aus, um die alle anderen einen großen Bogen machten: Arme, Wahnsinnige, Besessene, sogar Aussätzige und Tote berührte er und überwand damit jede Distanz. Manchmal wurde er – wie in der Situation des Tagesverses – so von Menschen umringt, dass man nicht mehr sagen konnte, wer ihn gerade berührt hatte.
Für die Frau, die in dem Geschehen rund um den Tagesvers Jesu Nähe suchte und ihn heimlich von hinten berührte, hatte diese Nähe wunderbare Folgen: Sie wurde sofort von einer langjährigen Krankheit geheilt. Das zeigt: Wer die Nähe Jesu sucht und ihm vertraut, in dessen Leben bleibt Jesu Nähe nicht ohne wunderbare Folgen!
Markus Majonica