Durch dichten Nebel fahren wir bergauf und können kaum etwas vor uns erkennen. Doch dann lichtet sich der Nebel und es bietet sich uns ein fantastischer Anblick. In der zarten Morgenröte steht das gewaltige Monument. Eine unter uns liegende Wolkendecke zieht sich wie sanfter Schleier über das vor uns liegende Tal. Wir fahren weiter über die Brücke und genießen den Ausblick.
Die Brücke von Millau im Süden von Frankreich stellt als letztes Teilstück der A75 von Paris nach Barcelona eine lang ersehnte Verbindung zwischen zwei gegenüberliegenden Höhenzügen her. Mit 343 m Gesamthöhe übertrifft sie den Eiffelturm um 23 m und ist damit die höchste Brücke der Erde. Auch ihre Länge von 2460 m ist beeindruckend. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk. Gestern vor zwei Jahren wurde sie eingeweiht und überbrückt nun die tiefe Kluft, deren Überwindung für Fahrzeuge bisher sehr aufwändig war.
Sind Sie schon einmal mutlos geworden beim Anblick eines Abgrundes, den Sie für kaum überwindbar hielten? Die Kluft zwischen Gott und Menschen war durch die Sünde gewaltig groß und unüberwindlich. Der heilige Gott kann Sünde nicht dulden, und der Mensch kann seine Sünde nicht loswerden. Und doch ist beiderseits eine Sehnsucht da, wieder zueinander zu kommen. Die Religionen weltweit zeugen vom Verlangen des Menschen, zu Gott zurückzufinden, fassen jedoch allesamt zu kurz. Und Gott? Er liebt die Menschen und hat deshalb beschlossen, die tiefe Kluft zu überwinden, sozusagen eine Brücke darüber zu bauen. Das war aber nur möglich, indem sein Sohn Jesus Christus für unsere Sünden starb. Gott gab das Liebste, was er hatte, damit wir zu ihm zurückfinden können. Volker Koenig