Eigentlich fühlte ich mich ziemlich gesund. Aber da ich jetzt über 50 bin, schien es mir ratsam, mal eine Vorsorgeuntersuchung zu machen. Vielen hatte ich schon dazu geraten, aber selbst immer gezögert. Vielleicht auch aus einer gewissen Sorge heraus, man könnte etwas entdecken. So dumm bin ich manchmal! Aber endlich ging ich zum Arzt, der mich untersuchte und dann feststellte, dass alles okay wäre. Nur die Ergebnisse der Blutuntersuchung stünden noch aus, und dann sollte ich noch eine Stuhlprobe abgeben. Nur so zur Kontrolle. Kurze Zeit später bekam ich den Anruf, ich solle das noch mal wiederholen, da etwas nicht stimmte. Daraufhin kam der Hinweis, mal zum Facharzt zu gehen, um mich einer Darmspiegelung zu unterziehen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Als meine Frau mich abholte, wurde uns eröffnet, dass ich relativ am Anfang des Dickdarmes einen Tumor hätte, der aller Wahrscheinlichkeit nach bösartig sei, also Krebs. Da saß ich nun. Jetzt war schnelles Handeln angesagt. Einen Tag später war ich in der Klinik und 14 Tage später operiert. Ein ganzes Stück Darm entfernt mit den umliegenden Lymphknoten. Einer dieser Lymphknoten war befallen, sodass sich noch eine Chemotherapie anschloss.
Warum ich das erzähle? In dieser Zeit habe ich erfahren, was der Glaube an Gott wert ist. Nicht eine Gefühlsduselei, sondern wirkliche Hilfe. Gottes Friede hat mich immer wieder neu erfüllt, wenn ich auch manchmal sauer war. Aber im Gespräch mit Gott konnte er mir immer wieder helfen. Jetzt bin ich vielleicht wieder gesund, vielleicht aber auch nicht, Gott weiß es, und er weiß auch einen Weg für mich, denn Gottes Wege sind gute Wege. Eberhard Hof