Montag, 16. März 2015

Leitvers

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.
1. Petrus 5,8

Zeitzeichen

Hitlers allgemeine Wehrpflicht

Die Winterspiele in Sotschi Anfang 2014 sind vielen von uns noch in Erinnerung. In den Wochen vor ihrer Eröffnung gab es ja ein großes öffentliches Palaver über Herrn Putin, den politischen Herrn der Spiele. Ohne ihn hätten sie nicht stattgefunden. Doch hatte er nun einmal nicht den demokratischen Stallgeruch. Deshalb musste er publizistisch in Teilen der Weltpresse einiges erleiden.
Im vorigen Jahrhundert fand hingegen ein anderer Politiker großen öffentlichen Beifall. Das war Adolf Hitler bei der Eröffnung der olympischen Spiele 1936 in Berlin. Von deutlicher internationaler Kritik an der Politik des »Führers« konnte nicht die Rede sein. Sogar die Franzosen hoben im Stadion die Hand zum »deutschen Gruß«.
Dabei gab es heute vor 80 Jahren, am 16. März 1935, zum ersten Mal schon ein unübersehbares Signal, in welche Richtung Hitlers Politik zielte, nämlich in Richtung Krieg. Damals brach er den Versailler Vertrag und führte die allgemeine Wehrpflicht wieder ein. Wozu sollte er wohl die Millionen junger Deutscher brauchen, wenn nicht für den Krieg? Aber in Europa wollte man um jeden Preis den Frieden erhalten. Dass dieser Preis dann vier Jahre später höher ausfiel, als man es sich in den schlimmsten Träumen vorgestellt hatte, gehört zur Tragödie dieser Zeit.
Auch die Bibel hält uns an, den Frieden zu suchen, aber sie weiß auch von Widerstand gegenüber dem Bösen. Was angesagt ist, ist manchmal sehr schwer zu entscheiden. Allerdings habe ich bisweilen den Eindruck, dass Christen es sich manchmal zu einfach machen mit ihrer Option für Frieden, vor allem dann, wenn es darum geht, dem Bösen zu widerstehen. Mut ist auch eine christliche Tugend.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Wogegen müssten Sie Stellung beziehen?
Tipp
Oft übersieht man wegen großer und unabwendbarer Probleme die kleinen nicht, die man abwenden könnte.
Bibellese
Römer 13,8-14

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