»Wenn der leibliche Vater aus dem Leben eines Mädchens oder eines Jungen verschwindet, hinterlässt er eine Wunde, die niemand schließen kann und die zeitlebens blutet«, so resümiert die betroffene Autorin Jeanette Hagen in ihrem Buch »Die verletzte Tochter«.
Kinder brauchen Mutter und Vater gleichermaßen für eine gesunde seelische Entwicklung. Dies ist durch Studien wissenschaftlich erwiesen. Leider spricht man in Deutschland von einer »vaterlosen Gesellschaft«. Dieses Dilemma liegt aber nicht nur an unverbindlichen Partnerschaften und hohen Scheidungsraten, die einen großen Anteil von meist weiblichen Alleinerziehenden hinterlassen. Die geistigen Wurzeln der heutigen Generation, die immer weniger Verantwortung übernehmen will und die Ehe als stabilsten Schutzraum für Kinder der Verwässerung durch Beliebigkeit preisgibt, gehen weit zurück. Schon in den letzten 100 Jahren fehlten funktionale Vaterbilder. Dafür sorgte nicht nur der Krieg, in dem viele Väter starben, auch übertriebene Autorität schürte falsche, von Furcht geprägte Vaterbilder. Dieser Mangel an guten Vätern verursachte fehlende Identifikationsfiguren für die heranwachsenden Söhne. Zudem war es häufig so, dass die Väter ihre Aufgaben in der Familie vernachlässigten, sich in erster Linie ihrem Beruf widmeten und die Erziehung der Kinder komplett ihren Frauen überließen.
Ganz anders stellt Jesus uns den vollkommenen himmlischen Vater vor. Dieser Vater ist weder unnahbar noch abwesend. Er kümmert sich, umsorgt, beschützt und erzieht seine Kinder. Wenn Sie Jesu stellvertretenden Opfertod für sich in Anspruch genommen haben und somit Kind Gottes sind, dürfen auch Sie »Papa« (Abba) zu ihm sagen. Was für ein Privileg!
Daniela Bernhard