Heute vor 90 Jahren wurde der letzte Zar Russlands Nikolaus II. (1868-1918) mit seiner gesamten Familie ermordet, mit seiner Gemahlin, seinen vier Töchtern - die jüngste war 17 Jahre alt und dem 14-jährigen Thronfolger. Der Zar hatte zwar schon 16 Monate vorher abgedankt, aber die inzwischen an die Macht gekommenen Bolschewisten wollten verhindern, dass die Zarenfamilie als Symbol des Widerstandes gegen sie eine Rolle spielte. Doch war der Tod der sieben Menschen nur das berüchtigtste der zahllosen Verbrechen, denen Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Sie alle waren Opfer der bolschewistischen Illusion, dass eine bessere Welt nur durch den Tod aller vermeintlich im Weg stehenden Menschen erkauft werden könnte.
Leider begreift der Mensch nicht, dass auf diese Weise weder Frieden noch Wohlstand zu erreichen sind. Indem man Massen von Menschen für eine große Idee opfert - »liquidiert«, wie man seit damals sagt - hat man die Welt kein bisschen verbessern können. Gott hat uns gezeigt, dass nicht das Opfern anderer, sondern nur das eigene Opfer zum Heil für die Vielen führt. Die »Armut« seines Sohnes Jesus Christus (in unserem Bibelvers) war dessen Opfer am Kreuz, wo er an unserer Stelle unsere Schuld vor Gott gesühnt hat. Jedem, der dieses Selbstopfer Gottes im Glauben annimmt, schenkt Gott ewiges Leben in der Gemeinschaft mit ihm in seiner Herrlichkeit. Und wenn wir dem Beispiel Jesu folgen und um anderer willen Opfer bringen, so können wir ein wenig von dieser Gesinnung der Liebe zeigen, durch die der Sohn Gottes Heil in diese Welt gebracht hat. Gerhard Jordy