Beim Lesen der Geschichte Israels im Alten Testament lernt man eine ganz simple Lektion: Ohne Gott gibt es nur Probleme. Die Menschen und ihre Könige missachteten immer wieder Gottes Gebote. Sie sollten das Leben zum Guten regeln und dem, der sie beachtet, zum Wohl dienen. Waren die Könige ungehorsam, ging es schnell bergab. Es kam zu Götzendienst, zu moralischem Verfall und zu Bedrängnissen durch fremde Heere. Gehorchten sie aber Gottes Geboten, gelangten sie genauso schnell wieder zu Frieden und Wohlstand.
Für mich scheint es hier Parallelen zu unserer Zeit zu geben. Nur merkt man das nicht gleich auf Anhieb. In unserem Land ist seit einiger Zeit eine Wertedebatte im Gange. Es gibt in unserer Gesellschaft keine allgemeingültigen Werte mehr, an denen jeder sich orientieren kann. Warum klagen z.B. Lehrer, dass das Verhalten der Schüler mancherorts nicht mehr tragbar ist? Wir haben Gottes Maßstäbe, wie sie die Bibel uns vermittelt, über Bord geworfen. Wir sind zu einem Volk geworden, in dem jeder tut, was recht ist in seinen Augen. So brauchen wir uns über alle möglichen Auswüchse nicht wundern. Eine menschliche Gesellschaft kommt einfach ohne Maßstäbe, ohne »Werte«, nicht zurecht.
Worauf sollen wir warten? Bis Politiker erkennen, was gut und richtig ist? Ach, woher sollten sie das wissen? Aber jeder für sich kann heute zurückkehren zu Gott und zu seinem guten Wort. Wir werden da entdecken, was für uns gut ist. Wir können im eigenen Leben Gottes Maßstäbe für uns anerkennen und festhalten. Dann werden wir Werte haben, die unser Leben bereichern und tragen, wenn es auch immer schwerer wird, sie durchzusetzen. Manfred Herbst