Auf einer großen Tafel gegenüber meiner bevorzugten Tankstelle wird für ein Mineralwasser geworben. Das Plakat ist ein Blickfang: Eine hübsche junge Frau sitzt im Bett und lächelt verschmitzt in die Kamera. Neben ihren eigenen Füßen schauen noch zwei weitere, nackte Fußpaare unter der Bettdecke hervor; offensichtlich gehören sie zwei Männern. Darüber steht: »Du kannst alles machen, aber du kannst nicht alles trinken.« Der Slogan ist symptomatisch für die Wertmaßstäbe unserer Gesellschaft. Während wir uns intensiv über die Inhaltsstoffe unseres Mineralwassers Gedanken machen, gestalten wir unser Verhalten gegenüber Gott und unseren Mitmenschen nach dem Motto »Es ist alles erlaubt!«.
Im Neuen Testament treffen wir Menschen mit ähnlichen Ideen. Sie meinen, das Essen mit ungewaschenen Händen mache sie vor Gott unrein; die Tatsache, dass sie in ihren Herzen »böse Gedanken« zulassen - »Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen« (Matthäus 15,19) - kümmert sie dagegen nicht. Der Herr Jesus Christus erklärt ihnen: »Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.« (Verse 17-18) Anders gesagt: »Du kannst (fast) alles trinken, aber du darfst bei weitem nicht alles denken, sagen und tun!«
Der Verstoß gegen Gottes Gebote schadet uns weit mehr als der Genuss eines minderwertigen Nahrungsmittels. Wenn wir einmal vor unserem Schöpfer stehen, werden wir uns nicht dafür rechtfertigen müssen, welches Mineralwasser wir getrunken, sondern was wir getan haben. Peter Güthler