Am Nachmittag des 16. August 1977 unterbrachen Amerikas Fernseh- und Rundfunksender ihr Programm für die Meldung: Elvis Presley ist im Alter von 42 Jahren gestorben. Autos bremsten ruckartig. Es kam zu zahlreichen Auffahrunfällen. Menschen fingen auf offener Straße an zu weinen. Vor dem Luxusanwesen ‘Graceland’ bildete sich in kürzester Zeit eine unübersehbare Menge von Trauernden.
Seither treffen sich alljährlich Tausende von Fans aus aller Welt am Vorabend seines Todestages, um mit brennenden Kerzen und Elvis-Portraits zu dem Grab des erfolgreichsten Sängers der Rock-Geschichte zu pilgern. Und auch 23 Jahre nach seinem Tod ist der Elvis-Kult ungebrochen.
Die letzten Jahre des bewunderten und vergötterten Superstars waren nach Aussagen engster Vertrauter entsetzlich. Einsamkeit, Lebens-und Todesangst wurden für ihn immer unerträglicher. Die Freiheit, alles tun zu können, worauf der steinreiche »König« Lust hatte, entwickelte sich zur Sklaverei. Er konsumierte Unmengen von Kuchen und Süßigkeiten. Zur Fresssucht gesellte sich die Drogenabhängigkeit: Aufputschmittel und Tranquilizer, Appetitzügler und Schlaftabletten sollten das Unheil abwenden. Seinen 40. Geburtstag verbrachte er im Bett, weil er zu deprimiert war um aufzustehen.
Aller Reichtum hatte ihn todunglücklich gemacht. Ach wäre er doch der Einladung eines armen, verachteten und gekreuzigten Mannes gefolgt: »Kommet her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben.«
Gerrit Alberts