Wer möchte das nicht - gerade in der Erziehung der Kinder! Wie oft stellen wir fest, dass wir unser Handeln doch nicht in allen Konsequenzen durchdacht haben, oder dass unser Vorbild-Verhalten als Eltern sehr zu wünschen übrig ließ. Wenn wir vor uns selber einmal ehrlich sind, so müssen wir zugeben, dass uns oft der Durchblick fehlt. In unserer Zeit mit der verwirrenden Vielfalt der Möglichkeiten an Erziehungszielen, dem übersättigenden Angebot an Unterhaltung und Zerstreuung, dem ehrgeizigen Drang nach dem Besseren an Bildung, Arbeit und Wohlstand, fällt es schwer, einen guten Kurs zu halten. Was ist wirklich gut für meine Kinder, was hilft ihnen wirklich, als selbstbewusste Menschen ins Leben zu treten? Auf welche Ratgeber höre ich? Woher nehme ich selber die Kraft, das Rechte zu tun für meine Kinder? Wie kann ich unterscheiden zwischen richtig und falsch, recht und unrecht? Die Bibel nennt diese Fähigkeit Weisheit. Damit ist aber nicht Schlauheit oder Lebenstüchtigkeit gemeint, sondern zunächst der richtige Durchblick auf Gott.
Es ist die Klugheit des Kapitäns, im engen Kanal dem Lotsen das Steuer zu überlassen, die Klugheit, im Nebel dem Kompass und nicht den eigenen Augen zu trauen. Das heißt nun nicht, dass all meine Fragen beantwortet werden, wenn ich ein Stück in der Bibel lese. Weisheit beginnt da, wo ich anfange, Ehrfurcht vor dem allmächtigen Gott zu haben, so formulierte es der König Salomo. Mangelt es nicht gerade daran, dass ich so selten bereit bin, Gott zu ehren, seine Weisheit anzuerkennen? Kenne ich Gottes gute Gebote und handle doch nicht danach? Günter Dürr