Auch Christen werden in unserem Land von Jahr zu Jahr wohlgenährter, und manche führen einen verzweifelten »Kampf gegen die Pfunde«. Während wir aber unserem Körper mehr »Gutes« antun, als gut für ihn ist, leiden die Seelen moderner Christen oft richtige Hungersnot. Während aber der körperliche Hunger mit der Zeit immer heftiger nach Nahrung schreit, ist das Tückische an der geistlichen Hungersnot, dass sie gar nicht bemerkt wird. Erst in Krisensituationen merkt der »Patient«, dass er nichts zuzusetzen hat, doch dann ist es meist zu spät.
Unser Tagesvers spricht von dem Mensch gewordenen Gottessohn, Jesus Christus, der sich, um uns zu retten, freiwillig in die abhängige Lage von uns Menschen begeben hat. Er wollte uns neben vielem anderen auch zeigen, wie wir in dieser Welt geistlich wohlgenährt, stark und gesund sein können. Nur dadurch werden wir in die Lage versetzt, mit den Schwierigkeiten und Versuchungen des Lebens fertig zu werden, ohne Schiffbruch zu erleiden.
Wie fangen wir das an? Die meisten antworten darauf: »Du musst fleißig in der Bibel lesen und noch fleißiger beten!« Das stimmt und stimmt auch wieder nicht; denn mancher hat das schon getan und ist doch gescheitert. Was hat gefehlt? Sehen wir noch einmal auf den Tagesvers! Da ist weder vom Beten, noch vom Bibellesen die Rede, sondern vom Gehorsamsein. Das, was einem beim Bibellesen und Beten klar geworden ist, muss in die Tat umgesetzt werden. Nur dann entwickeln sich »geistliche Muskeln«, mit denen wir Gottes Werke ausführen können, sonst leidet man an geistlicher Verstopfung, und das ist gar nichts wert. Wäre es nicht schön, wirklich ein Leben voller Kraft und Hingabe zu führen? Johanna Krell