Was für ein heilsamer Aufschrei zur rechten Zeit! Die Schüler des Propheten Elisa hatten den Auftrag bekommen, für alle einen großen Topf voll Essen zu kochen – in einer Zeit der Hungersnot. Einer von ihnen war losgezogen – auf eigene Faust – und fand eine üppig tragende wilde Kürbispflanze, von deren Früchten er eine große Menge abschnitt und nach Hause brachte. Der Auftrag war erfüllt, ein großer Topf mit duftendem Gemüse lockte die hungrigen Prophetenschüler an den Tisch, man probierte und – stellte eine unangenehme Bitterkeit fest, die von allen völlig zu Recht als Warnsignal gedeutet wurde.
Am zweiten August letzten Jahres saß ein Rentnerehepaar in einem Dorf in der Nähe von Heidenheim vor einem großen Topf mit duftendem Gemüse; viele Früchte der Kürbisart Zucchini waren die leckere Grundlage, und auch hier wurde ein bitterer Beigeschmack festgestellt, der aber in diesem Fall hingenommen wurde, mit fatalen Folgen: Übelkeit, Erbrechen Durchfall und ein dramatischer Kraftverlust, besonders bei dem 79-jährigen Mann. Die alte Frau wurde nach einigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen, der Mann aber starb. Was war geschehen? Die Leute hatten ihre Zucchinis immer wieder von selbst getrockneten Samen nachgezogen und dabei unbemerkt die wilde Urform dieser Pflanze zurückgezüchtet, die das giftige, bitter schmeckende Cucurbitacin enthält.
Wie viele Gurus, Philosophen, Religionsstifter und selbst ernannte Heilsbringer dieser Welt haben schon – manches Mal vielleicht in bester Absicht – den Leuten einen geistlichen Essenstopf vorgesetzt, der letztendlich doch nur ins Verderben führt. Wenn es um unser ewiges Heil geht, sollte man sich besser auf das verlassen, was Gott in seinem Wort, der Bibel, sagt. Erwin Kramer