Zu Weihnachten besuchte ich eine gläubige Frau im Krankenhaus. Sie lag in einem Zweibettzimmer. Ihre Bettnachbarin beobachtete uns aufmerksam während unseres Gesprächs. Sie merkte, dass wir zusammen in der Bibel lasen und beteten. In einer Pause stand sie auf einmal auf und drückte mir schweigend eine Schachtel Pralinen in die Hand. Erst wollte ich abwehren, weil mir klar war, dass diese Patientin die Pralinen selber geschenkt bekommen hatte. Aber die kranke Frau wollte mir unbedingt etwas schenken.
Als ich wieder nach Hause fuhr, dachte ich darüber nach, dass es bei Gott so ähnlich ist. Wir haben nichts, was wir ihm schenken können, außer dem, was er uns zuvor selbst geschenkt hat. Er weiß, dass alles von ihm kommt, aber er freut sich über das, was wir ihm aus Dankbarkeit wiedergeben. Und Gott ist mit seinen Geschenken nicht kleinlich. Er hat das Beste gegeben, was er hatte, seinen eigenen Sohn. Nach unserem Bibelvers ist diese Gabe die Garantie dafür, dass Gott uns auch alles andere schenken wird, was wir wirklich brauchen. Er befriedigt nicht unsere egoistischen Wünsche, aber er kennt unsere wahren Bedürfnisse. Denen, die an ihn glauben, gilt die Verheißung, dass er kein Geschenk zurückhält, was gut für uns ist. Seine Kinder wissen das, und deshalb geben sie Gott aus Dankbarkeit etwas von ihrer Zeit, ihren Fähigkeiten und ihrem Geld zurück. Es stammt letztlich sowieso alles von ihm. Was wir meinen zu besitzen, ist in Wirklichkeit eine Gabe Gottes. Aber der Geber aller Gaben freut sich über den Dank seiner Kinder. Die Patientin im Krankenhaus wollte mir eine Freude machen und die Freude ist ihr gelungen.
Uwe Harald Böhm