Der Jahreswechsel 2011/2012 stand ganz im Zeichen der Affäre um den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Die Medien deckten immer weitere Fälle von angeblicher Korruption des Staatsoberhauptes auf. Auch wenn diese Dinge in der Regel schnell von der Öffentlichkeit vergessen werden, so erinnere ich mich vor allem daran, dass Herr Wulff immer wieder die gegen ihn erhobenen Vorwürfe kleinredete oder abstritt. Er zeigte wenig Unrechtsbewusstsein und gab Fehler nicht zu. Man hat Herrn Wulff, gerade wegen seines damaligen Amtes, daher hartnäckig kritisiert.
Aber seien wir mal ehrlich. Ist dieses Verhalten nicht ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und somit von Ihnen und mir? Auch wir sind stets bemüht, berechtigte Kritik von uns abzuweisen. Niemand gibt gerne zu, etwas falsch gemacht zu haben. Als Menschen sind wir so geprägt. Dabei würde sich wahre charakterliche Größe gerade darin zeigen, Fehler und Schwächen zuzugeben. Haben Sie gegenüber Ihrem Partner, Ihrem Kind, Ihrem Arbeitskollegen oder Ihrem Freund falsch gehandelt, sprechen Sie mit ihm darüber und räumen Sie Ihre Fehler ein! Gerade dieses ehrliche und aufrichtige Verhalten wird bei Ihrem Gegenüber Eindruck erwecken und Sie glaubwürdig machen.
Aber der Schritt zum aufrichtigen Bekennen der eigenen Schuld ist oft schwer. Mir hat der Glaube an Jesus Christus und das Wort Gottes viel geholfen, solche Schritte zu tun. So, wie ich meinem Gott ehrlich und aufrichtig mein Fehlverhalten bekenne, will ich es auch vor meinen Mitmenschen tun, wenn ich an ihnen falsch gehandelt habe. Auf diese Weise kann der Glaube an Gott ihren und meinen Charakter positiv beeinflussen.
Axel Schneider