In einer südamerikanischen Großstadt verkaufte ein kleiner Junge Zeitungen. Der Abend und die Nacht wurden kalt. Der Junge ging auf einen Polizisten zu und bat ihn: »Wissen Sie ein warmes Quartier für mich? Sonst muss ich dort im Blechcontainer schlafen.« »Geh die Straße hinunter und melde dich dort an dem weißen Haus. Sag einfach: Johannes 3 Vers 16!« Der Junge ging und klingelte. Eine Frau öffnete die Tür, ließ den Jungen ins Haus und setzte ihn vor den warmen Kamin. »Ich weiß zwar nicht, was Johannes 3,16 bedeutet, aber es scheint zu wärmen!«, dachte er bei sich selbst.
»Du hast sicher Hunger?«, fragte die Frau. Der Junge nickte. Darauf gab sie ihm zu essen. »Johannes 3,16 kenne ich nicht, aber es macht mich wohl auch satt!«, war sein nächster Gedanke. »Du hast ein warmes Bad nötig!« Der Junge nickte. Im wohlig warmen Wasser dachte er: »Johannes 3,16 scheint mich auch rein zu machen.« Als die Frau ihn danach in ein Bett legte, dachte er noch: »Anscheinend sorgt Johannes 3,16 auch für ein warmes Bett!« Am nächsten Morgen beim Frühstück fragte die Frau den Jungen: »Verstehst du Johannes 3,16?« Der Junge verneinte und sagte: »Ich weiß nicht einmal, was das ist.«
Die Frau liest ihm den Vers aus der Bibel vor und sagt dann: »Weißt du, auch ich verstehe diesen Vers nicht! Ich verstehe nicht, dass Gott seinen Sohn gesandt hat, um für mich zu sterben. Ich verstehe nicht, dass Jesus dem Willen Gottes zugestimmt hat. Ich verstehe nicht, dass sein Sohn so für mich leiden musste. Ich verstehe nicht die Liebe Gottes zu mir, und dass Jesus Christus bis zum Tod am Kreuz für mich litt. Ich verstehe das nicht, aber ich sehe daran, wieviel ich Gott wert bin!« Jochem Keil