Freitag, 17. Juli 2015

Leitvers

Meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.
1. Korinther 2,4-5

Bibel

Die Kunst des Redens

Wer Fachvorträge anhört oder auch manche Reden im Fernsehen verfolgt, der weiß, dass es solche gibt, von denen Goethe sagte, dass sie nicht gehalten werden, um uns etwas beizubringen, sondern damit wir sehen sollen, wie klug der Redner ist. Das kann er wunderbar demonstrieren, indem er seine Rede mit Fremdwörtern spickt. Und weil wir Menschen nicht zugeben mögen, nichts verstanden zu haben, machen wir es wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Wir tun so, als sei alles klar für uns.
Dass damit aber niemand geholfen ist, kann man schnell einsehen, wenn es um Dinge geht, die lebensnotwendig sind und sofort geregelt werden müssten. Stellen Sie sich vor, es ginge um eine akute Sturmflutwarnung und der Sprecher im Radio würde von Depressionen, Zyklonen, von Westwinddrift und einer diluvialen Katastrophe reden, anstatt den Leuten zu sagen, sie sollten sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit bringen, weil höchstwahrscheinlich die Keller voll Wasser laufen könnten, falls sogar die Deiche brechen sollten.
Bei der Predigt des Evangeliums geht es um eine sehr wichtige, nicht nur das irdische, sondern auch das ewige Leben betreffende Angelegenheit. Da ist es nicht mit wohltönenden Worten getan. Vielmehr geht es darum, dass die Botschaft auch von dem Einfältigsten verstanden wird. Und wenn der es versteht, haben alle anderen keine Ausrede mehr. Unser Tagesvers zeigt uns, wie der Apostel Paulus seinen »Job« verstand: Er wollte sich nicht in den Vordergrund »spielen«, sondern den Leuten sagen, wie ernst ihre Lage ist und wie ernst Gott es mit unserer Rettung meint. Er wollte nur Gottes Geist an den Herzen seiner Zuhörer und Leser wirken lassen.
Axel Schneider
Frage
Was ist wichtiger, die Botschaft oder der Botschafter?
Tipp
Das Wort Gottes soll Ihr Herz erreichen und nicht Ihrem Intellekt schmeicheln oder Ihre Gedanken verwirren.
Bibellese
1. Korinther 1,17-25

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