Es ist noch nicht allzu lange her, da hat man euphorisch die Entschlüsselung des Genoms des Menschen gefeiert. Eine einzelne Firma in USA hat den Wettlauf mit den ca. 1000 Wissenschaftlern des weltweiten Human-Genom-Projekts gewonnen. Die rund 100.000 Gene des menschlichen Erbgutes sind aufgeschlüsselt. Man spricht schon vom gläsernen Menschen. Doch den Menschen zu durchschauen, dazu gehört mehr. Es liegt jetzt zwar ein Text vor, doch geht es damit leider wie mit einer fremden Sprache, deren Übersetzung wir nicht kennen. Man kennt zwar die Buchstaben – eine bestimmte Basenfolge in der DNS -, aber man weiß in den meisten Fällen nicht, was damit kodiert worden ist.
Bisher kennt man nur die Rezepte für eine Reihe von Körpereiweißen, Sekreten, Hormonen und von Bestandteilen des Immunsystems, was der Medizin zugute kommt. Wo der eigentliche Bauplan der Organe wie Augen, Herz, Leber usw. steht und vor allem, wie er gelesen wird, ist ganz unbekannt. Wir Menschen sind also noch weit davon entfernt, dem Schöpfer etwas nachmachen zu können.
Außerdem: Die Bibel macht deutlich, dass der Mensch mehr ist als nur Materie. Eineiige Zwillinge sind biologisch gesehen Klone zueinander, denn sie haben ein völlig identisches Erbgut. Trotzdem sind sie unterschiedliche Menschen und Persönlichkeiten. Jeder Mensch ist nicht nur ein Produkt von Erbanlagen, sondern ein Geschöpf Gottes, ausgestattet mit dem »Atem des Lebens«, dem Geist Gottes, mit dem Gott etwas von seinem Wesen in ihn hineingelegt hat.
Bernhard Volkmann