Alles ist im Krieg. Jeder Baum kämpft um jeden Lichtstrahl mit seinen Nachbarbäumen. Jeder Vogel, und sei er auch verzaubernd schön, käme nicht auf die Idee, seinen Überfluss an Regenwürmern mit dem Vogel in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu teilen. Dieser wiederum kämpft um das Leben seiner Kinder, die er nur schwer versorgen kann, weil die Regenwürmer ihre Tarnungsstrategie im Überlebenskampf diesen Frühling besonders gut einsetzen. Aber nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch der Mensch, steht in vielen Kämpfen. Da ist z. B. der Angestellte, der mit vielen anderen Bewerbern wegen einer besseren Stelle um die Sympathie des Chefs eifert, und der Sohn, der seinen Vater gar nicht versteht, kämpft für sein Selbstentscheidungsrecht. Ja, tatsächlich hat der Mensch einen sonderbaren Gefallen daran zu kämpfen. Dabei würden die meisten Menschen wahrscheinlich zustimmen, dass der perfekte Zustand nicht Krieg, sondern Frieden ist.
Was für ein großes Privileg haben dann die, die an Jesus Christus und seinen stellvertretenden Tod glauben. Christen haben nicht in erster Linie nur Frieden mit Pflanzen, Tieren und Menschen, sondern sie haben Frieden mit Gott. Dieser Frieden wird nicht wie im »Kalten Krieg« einfach durch die Abstinenz von heißem Krieg definiert. Dieser Frieden ist anders. Aus Feinden wurden Freunde. Gott gibt diesen Frieden, damit Menschen in völligem Einklang mit ihm sein können. Dieser Frieden steht nicht nur für Waffenstillstand. Dieser Frieden steht für Freude aneinander. Und was wäre es auch für ein Frieden, der nur geschlossen würde, um die Schrecken eines Krieges los zu sein? Nein, der Frieden mit Gott bringt wirkliche und dauernde Ruhe ins Herz.
Jannik Sandhöfer