Ganz entspannt schlenderte ich mit meiner Familie durch die Straßen von Wyk auf Föhr. Wir hatten Ferien und wollten zum Strand. Plötzlich stutzte ich und las an einer Hauswand die Worte: Glaube-Liebe-Hoffnung. Darunter waren Symbole zu sehen. Das Kreuz für den Glauben, ein Herz für die Liebe und ein Anker für die Hoffnung.
Nun wäre das vielleicht für ein Gemeindehaus nichts Besonderes. Aber wir standen eindeutig vor einer Hafenkneipe. Und ich fragte mich: Hat diese Aufschrift etwas mit der »christlichen Seefahrt« zu tun? Später erfuhr ich von der tragischen Geschichte, die mit diesem Haus verbunden ist. Denn Weihnachten 2010 stürzte sich der Wirt an der Mittelbrücke von Wyk in die eiskalte Nordsee und suchte so den Tod. Und erst Ende März 2011 wurde seine Leiche auf der Insel Amrum angespült. Glaube-Liebe-Hoffnung standen bei diesem Mann offenbar nur an der Fassade seines Hauses.
Glaube-Liebe-Hoffnung haben bei Gott ihren Ursprung. Glaube ist Gottes Geschenk an die Menschen. Gott schenkt durch die Bibel und den Heiligen Geist überhaupt erst die Möglichkeit, dass Menschen glauben können. Und wer dann seine Sünden vor Jesus bekannt und ihn in sein Leben aufgenommen hat, dem schenkt Gott auch die Fülle seiner Liebe. Gott will seine Liebe in die Herzen der Menschen ausgießen. Und ihnen eine lebendige Hoffnung schenken. Diese Hoffnung ist durch die Auferstehung von Jesus begründet und daher wie ein sicherer und fester Anker, der bis in die Ewigkeit reicht (Hebräer 6,18-19). Bei dem Wirt in Wyk auf Föhr stand Glaube-Liebe-Hoffnung nur an der Fassade. Doch das reicht nicht. Glaube-Liebe-Hoffnung muss Wirklichkeit in unseren Herzen werden.
Herbert Laupichler