Sonntag, 18. April 2004

Leitvers

David betete zu Gott:
»Herr, lass mich nicht in die Hände der Menschen fallen!«

2. Samuel 24,14

Geschichte

Die Nacht

»Männer links raus, Frauen rechts raus«. Ein Satz, der die Familie von Elie Wiesel bei ihrer Ankunft im Konzentrationslager Birkenau unwiderruflich für immer auseinander riss. Als 15-Jähriger erlebte er die Unfassbarkeiten von Birkenau und Ausschwitz. Als späterer Friedensnobelpreisträger schrieb Wiesel in seinem bekannten Buch »Die Nacht«: »Nie werde ich diesen Rauch vergessen. Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufstiegen. Nie werde ich die Flammen vergessen, die meinen Glauben für immer verzehrten. Nie werde ich das nächtliche Schweigen vergessen, das mich in alle Ewigkeit um die Lust am Leben gebracht hat.«
Der Mensch in Leid und Sprachlosigkeit angesichts des Unfassbaren fängt an, nach Gott zufragen, oft allerdings nicht, um getröstet zu werden, sondern um jemand zum Anklagen zu haben. Und wer sind wir, die wir hier vorschnell den mahnenden Zeigefinger erheben? Es gibt Leid, das völlig sinnlos erscheint, an dem alle menschlichen Erklärungsversuche scheitern.
Aber bedeutet das, dass jeder, der sprachlos ist, auch haltlos ist? Natürlich nicht. Die Bibel ist uns eine Hilfe, indem sie irdisches Leid in den großen Rahmen der »Heilsgeschichte« stellt. Da erkennen wir, dass wir seit dem Sündenfall im Paradies mit Leid und Not rechnen müssen. Aber Gott benutzt all das, um uns unser Verlorensein oder das der ganzen Welt vor Augen zu führen, damit wir zu ihm umkehren und unsere Hoffnung allein auf ihn setzen. Gottes Souveränität bleibt als letzte Instanz. Daran können und dürfen wir nicht rütteln. Tun wir es doch, kommen wir ins wanken und nicht Gott. Rudolf Gerhardt
Frage
Was machen Sie, wenn Sie in Kummer geraten?
Tipp
Gerade dann streckt Gott Ihnen seine Hand entgegen.
Bibellese
Klagelieder 3,1-33

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