Auf dem Reichstag zu Worms heute vor 500 Jahren hielt Martin Luther seine bekannte Rede, in der er sich weigerte zu widerrufen - es sei denn, er werde durch »Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe« von der Unhaltbarkeit seiner Positionen überzeugt.
Was Luther dazu brachte, sein Leben zu riskieren, war ein tatsächliches, völliges Vertrauen in Gottes Wort, die Bibel. Er tat dies nicht aus reiner Ehrfurcht vor einem Dokument, sondern aus persönlicher Überzeugung. Denn er hatte im Ringen um Wahrheit Gottes Wort immer wieder studiert, genau untersucht und bedacht, bis er Antworten auf seine Fragen bekam, z. B. auf diese: Wie kann ein Mensch gerecht werden vor Gott? Die Antwort: durch Christus allein! Wenn ihm nun jemand kam und ihm das Denken und Reden nach seiner Erkenntnis verbieten wollte, dann würde er das nur gestatten, wenn man dies von der Bibel her klar und vernünftig begründen könnte. Andernfalls blieb er dabei, denn er wusste und fühlte sich vom Heiligen Geist - in Übereinstimmung mit der Bibel - von der Wahrheit überzeugt. Das war ein so festes und sicheres Fundament, wie er es nie zuvor in seinem Leben erfahren hatte. Das war ihm mehr wert als alle Autorität der Kirche und ihrer Lehrer.
Seit Luther haben unzählige Christen die gleiche Erfahrung gemacht. Ihr Glaube an Jesus Christus ruht auf einem sicheren Fundament, das allen Angriffen auf seine Wahrheit und Gültigkeit standgehalten hat. Jeder kann sich auf dieses Fundament stellen, aber dazu muss er die Bibel aufschlagen und darin zu lesen beginnen. Je intensiver und gewissenhafter er das tut, desto überzeugter wird er von der Wahrheit, die in ihr zu finden ist, denn vor allem bezeugt sie uns Jesus, zu dem nur sie eine bleibende und ewige Verbindung knüpfen kann.
Joachim Pletsch