Das muss der Mensch zuallererst erkennen und anerkennen: Da ist ein unbeschränkt Mächtiger, Ewiger, Allwissender über mir, den wir gemeinhin Gott nennen. Er ist der Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge und auch meiner Person. Schon deshalb sollten wir ihn achten und ihm für unsere Erhaltung danken.
Das aber ist gerade die Ursünde vieler Menschen, dass sie an Gott achtlos, »gottlos« vorbeileben und nur, wenn sie Leid erfahren, dem bisher Unbeachteten Vorwürfe machen, wie er denn so schreckliche Dinge zulassen könne. Gott liebt jedoch seine Geschöpfe und hat deshalb durch Jesus Christus eine Möglichkeit geschaffen, dass der Mensch aus der Gottlosigkeit zu Gott zurückkehren kann, weil er an Jesus Christus die Schuld unseres bisherigen gottlosen Lebens am Kreuz gerichtet hat. Es ist die Befreiung aus dem im Gebot genannten »Sklavenhaus« der Sünde unserer Gottlosigkeit und aller daraus folgenden zwischenmenschlichen Sünden.
Dass wir neben Gott keine anderen Götter haben sollen, ist nicht die hemmungslose Eifersucht eines Egomanen, sondern die göttliche Fürsorge, uns zu befreien von der Sucht, viele Dinge dieser Welt zu begehren und wichtiger zu nehmen, als sie wirklich sind, weil sie uns von dem Wichtigsten unseres Lebens, Gott zu ehren und zu lieben, abhalten.
Deshalb hat uns Jesus Christus an die Hauptsache unseres Lebens erinnert: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft« (Markus 12,30). Gerhard Jordy