Es fing damit an, dass wir eine große IT-Umstellung zum Jahreswechsel vor uns hatten. Als IT-Leiter war ich für den reibungslosen Ablauf der Programmumstellung verantwortlich. Wie selbstverständlich wurden, je näher das Jahresende rückte, die Arbeitstage immer länger. Ohne auf die Uhr oder auf andere Dinge zu achten, vergrub ich mich in die Arbeit, um ja keinen Fehler zuzulassen. Meine Gedanken kreisten nur noch um dieses Projekt. Mitte November begann mein Rücken zu schmerzen, und ich wachte nachts öfter unter Qualen auf. Anfang Dezember nahm ich die ersten Schmerztabletten, die mir einige Linderung verschafften. Mitte Dezember half auch die mehrfache Dosis meiner Tabletten nichts mehr. Wie sollte das enden?
Es war Anfang des neuen Jahres, als das Arbeitspensum seinen Höhepunkt erreichte. Ich wachte mitten in der Nacht auf und wälzte mich in meinem Bett hin und her. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Wie sollte ich mit diesem Projekt, mit dieser Herausforderung nur fertigwerden? Wie sollten meine Schultern allein das tragen können?
Als diese panischen Gedanken in mir tobten, kam ein Moment, in dem ich ganz ruhig wurde. Plötzlich wurde mir ganz neu bewusst: Ich habe doch mein Leben dem lebendigen Gott übergeben. Zu ihm darf ich kommen, wann immer ich etwas auf dem Herzen habe. Ich schrie zu ihm und sagte ihm alles, was mich nicht losließ. Schon während ich betete, spürte ich, wie meine Schultern leichter wurden. Ich fühlte die Geborgenheit und den Frieden Gottes wie schon lange nicht mehr. Warum nur hatte ich so lange gewartet, mich Gott mit all meinen Lasten anzuvertrauen?
Jetzt spürte ich neue Kraft und konnte das Projekt erfolgreich abschließen, denn Gott war an meiner Seite.
Bernd Grünewald