Schon bald, nachdem ich in der neuen Dienststelle angefangen hatte, erfuhr ich bis zum Überdruss, wie viel auch hier gelogen und betrogen wurde. Eines Morgens meldete sich ein Kollege krank. Kurz darauf erschien seine Frau und fragte nach ihrem Mann, mit dem sie dringend etwas besprechen müsse (ein eigenes Telefon hatten damals nur wenige). Ganz verblüfft teilte der Büroleiter ihr mit, dass ihr Mann sich doch krankgemeldet habe. Darüber war nun wieder die Frau nicht wenig verblüfft.
Nicht immer werden wie in diesem Fall Lügen am selben Tag entlarvt. Und deshalb wird fleißig gelogen und betrogen, wie es gerade vorteilhaft erscheint. Schon im Kindergarten wird den Kleinen beigebracht, dass sie nicht immer die Wahrheit sagen müssen. Und die Großen marschieren da eifrig voran. So wird denn nicht nur auf der Arbeit gelogen, sondern auch in der Politik, in Schulen, in Ehen und Familien. Doch nicht alle machen da mit. Noch immer gibt es Menschen, die möchten nicht betrogen werden und sind auch selbst bereit, ehrlich zu bleiben. Denn mit Lug und Trug kann kein Gemeinwesen auf Dauer bestehen.
Und einer ganz besonders macht keine krumme Tour mit: Gott. Er sagt die Wahrheit, auch wenn sie uns unangenehm ist. Er sagt jedem: »Ohne mich bist du verloren!« Er sagt aber auch: »Ich hab dich unendlich lieb und möchte dich ewig glücklich sehen. Dazu habe ich meinen Sohn Jesus Christus geopfert. Durch ihn kannst du zu mir kommen, wenn du ehrlich deine Schuld bekennst!« Unzählige Aussagen in ähnlicher Form sind in der Bibel, dem Wort Gottes, nachzulesen. Und Gott meint es nicht nur ehrlich, sondern wird seine Versprechen auch einhalten. Otto Willenbrecht