Nur wenige Jahre, nachdem Walter Elias Disney im Jahre 1901 in Chicago das Licht der Welt erblickt hatte, zogen seine Eltern mit ihren fünf Kindern in das ländliche Städtchen Marceline in Missouri. Es war hier, wo der kleine Walt auf die weiße Außenwand des Familienhauses sein erstes Bild malte. Das Zeichnen und Karikieren wurde Disneys große Leidenschaft, sehr zum Kummer seines Vaters und zum Ärger seines Kunstlehrers, dem es gar nicht gefiel, dass Disney den Blumen und Bäumen in seinen Bildern Gesichter und Arme verlieh.
Über zahlreiche Gelegenheitsjobs und in mühseliger Kleinarbeit gelang Walt Disney 1928 der große Durchbruch. Auf einer Eisenbahnfahrt entwarf er eine mit überdimensionierten Tellerohren versehene kleine Maus, die er Mortimer nannte. Seine Frau Lilian fand den Namen Mortimer langweilig und änderte ihn in Mickey Mouse um.
Am 18. November 1928 feierte Mickey seine Geburt und Premiere in dem Zeichentrickfilm »Steamboat Willie«. Der sich anschließende und bis heute währende 80-jährige Erfolg wurde nur möglich, weil Disney sich seiner Maus mit aller Entschlossenheit und Zielstrebigkeit hingab. »Plus« war bald das Motto der Disneystudios, denn jede neue Geschichte, jeder neue Film, musste besser als der vorherige sein. Die Maus war Disneys Lebensinhalt. Von ihr war er ergriffen, für sie gab er alles, durch sie vermittelte er seine Wertevorstellung.
Von wem oder was bin ich ergriffen? Was hält mich gefangen und bestimmt meine Lebensführung? Für den in Rom im Gefängnis sitzenden Paulus war die Antwort klar: »Das Leben ist für mich Christus!« Einen höheren und ergreifenderen Lebensinhalt kann man nicht finden! Martin von der Mühlen