»Weihnachten ist für mich jeden Tag«

Ich hatte mich in der Woche vor Weihnachten mit einer Freundin zum Essen verabredet, und wir tauschten uns über unsere Pläne für die Feiertage aus. Sie berichtete mir, dass sie und ihr Mann die Weihnachtstage bei seinen Eltern verbringen würden, ihre eigene Mutter hingegen alleine sei und arbeiten müsse. Als sie mein Mitgefühl für ihre Mutter bemerkte, antwortete meine Freundin: »Nein, das ist für meine Mama vollkommen in Ordnung. Sie sagt immer, wir könnten jederzeit zu ihr kommen und Weihnachten feiern, denn Weihnachten sei für sie jeden Tag.«
Wie kann diese Frau so etwas sagen? Weihnachten ist doch DAS Fest! Das muss man doch im Familienkreis feiern. Wie kann für eine Mutter jeden Tag Weihnachten sein? Oder meint sie damit einfach jedes Treffen, bei dem die Familie zusammen ist?
An Weihnachten feiern wir die Geburt des Sohnes Gottes. In der Bibel heißt es, dass Gott die Liebe ist (1. Johannes 4,8). Weil Gott Mensch wurde, ist in Jesus Christus die Liebe als Person auf die Erde gekommen. Stellen Sie sich das vor: Gott, der in einem perfekten Reich im Himmel wohnt und dem alle Engel dienen, entscheidet sich, als hilfloses Baby auf die Erde zu kommen. Gott teilt uns durch seinen Sohn Jesus Christus mit, dass wir mit ihm reden können, er uns in unserer Verlorenheit sieht und uns helfen möchte. Er liebt uns so, wie ein Vater sein Kind liebt und sich freut, wenn es zu ihm kommt.
Für die Mutter meiner Freundin ist jeden Tag Weihnachten, weil sie sich jeden Tag über dieses Geschenk Gottes an sie freut und es dankbar angenommen hat. Die Freude darüber trägt sie auch durch einsame Stunden und erhellt ihr Leben auch dann, wenn alle Weihnachtslichter längst ausgeblasen sind. Verena John