Unsere Kinder nennen mich meistens Papi oder Papa. Weil sie meine Kinder sind, dürfen sie das auch. Andere Kinder dürften mich nicht Vater nennen, es sei denn, ich hätte sie adoptiert. Kein anderes Kind hat Anspruch darauf, mich als seinen Vater zu bezeichnen.
Das Verhältnis zwischen Vater und Kind ist also ganz exklusiv. An diesen Status sind viele Privilegien geknüpft. Meine Kinder haben Anrecht auf Unterhalt, Schutz, Zuwendung, Liebe etc. Sie haben z. B. nach meinem Tod auch grundsätzlich Anspruch auf ein Erbe. Nun bezeichnet Gott sich in der Bibel selbst als Vater, ja, in unserem Text sogar als »Abba«, also als Papa. Und auch er hat Kinder. Doch wer sind seine Kinder?
Kind eines menschlichen Vaters wird man nur durch Geburt oder Adoption. Bei Gott gibt es nur einen Weg, sein Kind zu werden: Man muss durch Umkehr und Glauben »von Neuem«, das heißt, in die Familie Gottes hineingeboren werden. Dann - und nur dann - ist man ein legitimes Kind Gottes mit allen damit verbundenen unvorstellbaren Privilegien: Durch Jesus Christus ist der allmächtige Gott, der Schöpfer aller Dinge, dann mein Vater, und ich werde einmal ewig bei ihm in seinem herrlichen Himmelreich sein.
Ohne diese neue Geburt aber bin ich nicht berechtigt, mich Gottes Kind zu nennen. Auch die damit verbundenen Rechte stehen mir nicht zu. Das Gebet, das wir gemeinhin als »Vaterunser« bezeichnen, kann ich dann wohl aufsagen; aber in Wirklichkeit spreche ich nicht die Wahrheit. Und der Adressat dieses Gebetes, Gott selbst, wird dann sagen: Du bist nicht mein Kind.
Aber noch heute lädt Gott alle Menschen ein, seine lieben Kinder zu werden. Markus Majonica