Der See Genezareth liegt im Norden Israels. Er ist etwa 21 km lang und 13 km breit und auch heute noch für seine plötzlich auftretenden Stürme bekannt, hervorgerufen durch den Zusammenstoß von kalter Luft von den Bergen und der warmen Luft aus dem Süden.
Die Jünger nahmen Jesus mit in ein Boot, um auf die gegenüberliegende Seite des Sees zu fahren. Völlig überraschend kam einer dieser Stürme auf und wütete heftig. Die Wellen schlugen so hoch, dass sich das Boot mit Wasser füllte. Die Jünger Jesu hatten begreiflicherweise große Angst. Sie fürchteten um ihr Leben. Selbst diejenigen, die es gewohnt waren, auf dem See zu fahren, ließen sich von der Panik mitreißen.
In all diesen heftigen Turbulenzen schlief Jesus hinten im Boot. Völlig aufgebracht weckten ihn seine Jünger und machten ihm Vorhaltungen, warum er schlief. Merkte er denn nicht, was hier los war? Spürte er nicht die große Gefahr, dass das Boot kenterte und alle ums Leben kamen?
Als Jesus aufwachte, sagte er nur zwei Worte: »Schweig, verstumme!« Sofort legte sich der Sturm, und eine große Stille entstand. Erschrocken und tief beeindruckt sahen ihn seine Jünger an. Wie war so etwas möglich? »Warum seid ihr furchtsam, habt ihr noch keinen Glauben?«, fragte Jesus sie.
In meinem Leben gab es schon so manchen »Sturm«. Die Wellen schlugen so hoch, dass mein »Lebensboot« zu sinken drohte. Wie froh war ich darüber, dass Jesus im gleichen Boot wie ich war. Obwohl er »scheinbar schlief«, hatte er doch stets alles im Griff. Er hat noch jeden Sturm zur Ruhe gebracht, und ich bin mir sicher, dass auch zukünftig mein »Boot«, das von Jesus gelenkt wird, nicht untergeht.
Axel Schneider