Die Mitarbeiter einer Kindertagesstätte haben die Nase voll von Eltern, die am Telefon hängen, wenn sie ihre Kinder abholen. Im Eingangsbereich der Einrichtung hängt mittlerweile ein entsprechender Hinweis: »Sie holen gerade Ihr Kind ab! STECKEN SIE IHR HANDY WEG! Ihr Kind freut sich, Sie zu sehen. Freuen Sie sich auch? Immer wieder beobachten wir, wie Kinder ihren Eltern ein Bild geben wollen, das sie gemalt haben, aber die hängen immer noch am Telefon. Wir bekommen mit, wie ein Kind »Mami, Mami, Mami« sagt, aber der Mami ist das Handy wichtiger als ihr eigenes Kind. Das finden wir abstoßend. Deshalb: Stecken Sie Ihr Handy weg!«
Als die Vereinten Nationen im Jahr 1959 eine Erklärung der Rechte des Kindes verabschieden, formulieren sie in der Präambel: »Die Menschheit schuldet dem Kind das Beste, was sie zu geben hat.« Oft widmen wir unseren Kindern nur einen Bruchteil unserer Zeit und Aufmerksamkeit. Nicht so Jesus. In Markus 9,36 nimmt er ein Kind, stellt es in die Mitte seiner Jünger und umarmt es. Obwohl er mit der wichtigsten Mission betraut ist, die je ein Mensch empfangen hat - »sein Leben zu geben als Lösegeld für viele« (Matthäus 20,28) - nimmt er sich doch Zeit, um einem Kind seine ungeteilte Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken.
Folgen Sie seinem Vorbild: Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Kind, indem Sie es z. B. zum Einkaufen mitnehmen. Entwickeln Sie gute Traditionen, wie die abendliche Gutenachtgeschichte. Suchen Sie das Gespräch und hören Sie ihm konzentriert zu, wenn es Ihnen von der Schule oder von seinen Freunden erzählt. »Kinder sind eine Gabe des HERRN« (Psalm 127,3). Wer sich eines von ihnen annimmt um seinetwillen, der nimmt ihn auf (vgl. Markus 9,37)! Peter Güthler