Zum zwölften Mal zückte ich an diesem Tag meine Kreditkarte. Die meisten Namen auf der Liste der Weihnachtseinkäufe waren bereits abgehakt. Auch bei diesem Pullover für meine Mutter hatte ich das Gefühl, das Richtige gefunden zu haben. Doch diesmal wies das Gerät neben der Kasse meine Karte ab. Auch beim zweiten Versuch wurde die Karte nicht akzeptiert. Ich war mir sicher gewesen, mit der Karte zahlungsfähig zu sein. Das vereinbarte Umsatzlimit war bei Weitem nicht erreicht und auch mein Kontostand konnte keine Ursache für die fehlende Akzeptanz sein. Ich hatte mich auf der sicheren Seite gewähnt. Doch die drei Worte »Kartenzahlung nicht akzeptiert« belehrten mich eines Besseren.
Spätere Nachforschungen ergaben, dass die Kartengesellschaft in der Weihnachtszeit mit Sicherheitssperren arbeitet, die zum Tragen kommen, wenn an einem Tag ungewöhnlich viele Umsätze getätigt werden. Das unangenehme Gefühl, völlig unerwartet an der Kasse abgewiesen zu werden, hat mich lange beschäftigt. Die Bibel schildert uns an mehreren Stellen, dass wir Menschen einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Sie zeigt auch, dass es dabei manche Überraschung geben wird, weil Menschen auf eine ungültige Karte gesetzt haben. Mit guten Taten, Spenden oder einer lebenslangen Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche können wir begangene Schuld nicht ausgleichen. Damit können wir den heiligen und gerechten Gott nicht beeindrucken. Die einzige Währung, die vor ihm Bestand hat, ist das Lösegeld, das Jesus Christus am Kreuz für uns bezahlt hat. Und vor Gottes Thron geht es nicht um einen Pullover, sondern um die ewige Seligkeit.
Andreas Droese