Es herrscht schon ein toller Wirrwarr, wenn wir überlegen, was heutzutage alles zu Weihnachten dazugehört. Scheinbar gleichberechtigt sehen wir das Kind in der Krippe, den Weihnachtsmann, die Hirten, den Nikolaus, die Engel, den Rentierschlitten, Ochs und Eselchen, Maria und Joseph, Zwerge, Glockengeläut, »Stille Nacht ...« und noch viele mehr. Man bedient sich dabei aus der Bibel, aus der nordischen Götterwelt, aus Märchenbüchern und verschiedenen Volkbräuchen und -vorstellungen. Alles zusammen wird außerdem in immer heftigerer Weise vom Konsumdenken überwuchert. Selbst Kinder, die in einer christlichen Familie aufwachsen, haben ihre Schwierigkeiten damit, alles richtig einzuordnen.
Weil uns Gott den Geburtstag seines Sohnes auf dieser Erde nicht mitgeteilt hat, wurde er einfach auf das heidnische Sonnwendfest gelegt, damit alle weiterfeiern konnten, ob sie an Christus glaubten oder nicht. Sie mussten nur die Namen der Gefeierten ändern. Höchstwahrscheinlich ist in diesem sehr unchristlichen Ursprung die Ursache zu sehen, dass dies Fest dermaßen aus dem Ruder gelaufen ist, weit mehr als zum Beispiel Ostern oder Pfingsten. Das waren schon im Alten Testament festgelegte und mit Inhalt gefüllte Feiertage. Dabei hätten wir Ursache genug, Gott ewig dafür zu danken, dass er uns nicht uns selbst überließ, sondern seinen Sohn zu unserer Rettung sandte. Damals staunten nicht nur die Hirten, sondern alle Engel des Himmels und lobten Gott mit den Worten: »Ehre sei Gott in der Höhe, und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!« Seit dieser Zeit dürfen alle Menschen wissen, dass Gott es gut mit uns meint.
Hermann Grabe