Keine Urlaubsreisen, keine Schule, keine Veranstaltungen usw. Wie lange soll das noch anhalten?, fragten sich viele während der Corona-Pandemie. Man mochte gar nicht vorausblicken, wo alles doch womöglich noch schlimmer wurde. »Alles geht seinen gewohnten Gang«, konnte man wahrlich nicht mehr sagen. Sogar der Vorsatz, aus der momentanen Lage das Beste zu machen, verliert ja an Sinn, wenn sich ein Notstand immer mehr in die Länge zieht.
Vorausblicken macht nur Sinn, wenn es Anzeichen für eine Besserung der Lage gibt. Ist das nicht der Fall, schaut man besser nur auf den bevorstehenden nächsten Tag. Gerade dann, wenn sich die Lage beinahe stündlich ändert, macht es keinen Sinn, weitreichende Pläne zu schmieden, weil das Szenario, das sich einem bietet, schon morgen ein ganz anderes sein kann.
Wer sein Leben in Gott geborgen weiß, muss sich keine Sorgen machen. Er kann den um Hilfe, Umsicht und Zuversicht bitten, der über allem steht und die Macht hat, alles zu ändern. Das ist die beste Vorbeugung gegen Panik und Angst. Und es ermöglicht sogar die Freiheit, dort zu helfen, da, wo sich im Leben anderer Not auftut. In Zeiten der damals staatlich verordneten räumlichen Distanz konnte das ein Brief sein, den man jemandem in den Briefkasten steckte, ein Geschenk, vor der Haustür abgestellt, ein Telefongespräch oder eine Mail, die man verschickte. Es gab manche Möglichkeiten, den Zugang zum Nächsten zu finden. Das lenkte nicht nur ab von der Krise, sondern erfüllte obendrein wieder den Zweck, zu dem Gott, der Schöpfer, uns Menschen eben auch ins Dasein gerufen hat: eine Gemeinschaft zu bilden, einander zu helfen und füreinander da zu sein. So kann man in Krisenzeiten auch noch etwas Gutes entdecken!
Joachim Pletsch