Während eines Nachtdienstes auf einer chirurgischen Station in meiner Studienzeit erhielt ich einen Anruf von der Kinderstation, ein Baby sei verstorben, ob ich nicht mit der diensthabenden Schwester zusammen das Baby in die »Ex-Kammer« bringen könnte; für die Schwester alleine wäre die seelische Belastung zu groß gewesen. Das habe ich natürlich getan. Wie groß muss dann aber am nächsten Tag das Herzeleid der Eltern gewesen sein!
Wieder einmal zeigte sich in diesem besonders traurigen Fall die grausame Endgültigkeit des Todes. Für Gott jedoch ist der Tod nicht endgültig. Jesus sagte über die tote Tochter des Jairus: »Sie schläft.« Es ist für Gott ein Leichtes, sämtliche »Dateien«, die wir durch unser Denken, Fühlen und Handeln »erzeugt« haben, zu »speichern«, um sie dann später auf einen geeigneten »Datenträger« neu zu »überspielen«. Die Auferstehung Jesu als »Erstling« unter den Auferstandenen ist für uns die Garantie, dass die Auferstehung aller folgen wird, denn vor Gott »werden sich alle Knie beugen und alle Zungen (ihn als Herrn) bekennen«. Für uns Gläubige ist das eine große Hoffnung, die zur Gewissheit reifen sollte.
Nun könnte man fragen, wie denn in dem oben genannten konkreten Todesfall die Auferstehung eines Säuglings auszusehen hat. Wird er im Himmel ewig ein Säugling sein? Aber was wäre dann mit verkrüppelten und verwirrten Menschen? Nein, Gott hat mit allen Menschen einen Plan, den er zur Vollendung bringen wird. Die Bibel sagt uns nicht viel darüber, aber das Wichtigste doch: Wir werden ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen (das heißt: erkennen), wie er ist. Und wir werden in Jesu Christi Bild umgestaltet werden. Das kann nur großartig sein. Michael Scheve