»Du bist ja immer noch die Alte, du hast dich überhaupt nicht verändert!«, begrüßte mich kürzlich eine Bekannte, die ich über Jahre nicht gesehen hatte. Ein nettes Kompliment, schließlich wollen wir ja alle jung bleiben. Und doch weiß ich natürlich, dass ich mich sehr wohl verändert habe, denn das gehört zu meinem Menschsein dazu. Wir alle sind dem Alterungsprozess »Zeit« unterworfen. Auch der »Ewig-jung-Gebliebene« spürt an seinem Körper, dass die Zeit nicht spurlos an ihm vorüber geht.
Doch einen gibt es, der über der Zeit steht. Der sich tatsächlich nicht verändert und immer genau derselbe bleibt. Das ist Jesus Christus. Er war gestern derselbe, der er heute ist, und morgen wird er immer noch genauso sein. Ich bin froh zu wissen, dass Jesus sich nicht verändert. Denn das gibt mir die Gewissheit, dass er zu seinen Worten steht und die Dinge nicht in ein paar Jahren ganz anders sieht. Auf der anderen Seite kann ich als Mensch akzeptieren, dass ich mich verändere, langsam älter und schließlich alt werde. Denn dieser Jesus, der immer gleich bleibt, möchte mich so verändern, dass ich ihm Stück für Stück ähnlicher werde. Zu diesem Zweck benutzt er all das Schöne und Schwere, das mir in meinem Leben begegnet. Leben bedeutet Veränderung – hoffentlich.
Falls mir also mal wieder eine alte Bekannte über den Weg läuft, die unbedacht mit einem »Du hast Dich ja gar nicht verändert!« an alte, gemeinsame Zeiten anknüpfen möchte, habe ich mir vorgenommen zu antworten: »Schön, dass du mich wiedererkennst! Aber ich bin nicht mehr die von früher, ich lasse mich von Jesus Christus verändern. Jeden Tag ein wenig mehr, bis ich so bin, wie er mich haben möchte!«
Daniela Bernhard