Am 20. November 1945 begannen die sogenannten Nürnberger Prozesse. Alle Größen des Dritten Reiches standen vor Gericht. Alle? Nein! Einige hatten bereits den Freitod gewählt, aber andere waren auch abgetaucht. So auch ein Mann, der für den Tod von unzähligen Juden mitverantwortlich war: Adolf Eichmann. Er war nach Südamerika geflüchtet, wo seine Auslieferung nicht zu erzwingen war. Im Mai 1960 wurde er jedoch in Argentinien entführt, in Israel vor Gericht gestellt und schließlich hingerichtet. Während des Prozesses traten einige Zeugen gegen ihn auf. Ein Mann, Yehiel De-Nur, brach während seiner Aussage zusammen. Als ein Journalist ihn später fragte, ob es seine Erinnerung oder der Anblick seines Peinigers gewesen sei, der ihn so erregt hätte, antwortete er: »Nein!« Auf weitere Nachfrage sagte er: »Ich bekam Angst vor mir selbst. Ich sah, dass ich genauso fähig bin, dasselbe zu tun. … Adolf Eichmann ist in jedem von uns!« Eine solche Aussage hätte sicher kaum einer erwartet.
Die Bibel fällt ein ähnliches Urteil über alle Menschen. Die Bibel sagt, dass kein Mensch gerecht ist. Alle Menschen sind Sünder vor Gott, und ein und dasselbe Urteil erwartet sie. Jesus Christus sagt einmal, dass das Böse nicht von außen an den Menschen herantritt, sondern von innen aus ihm herauskommt. Stimmt das also, was Yehiel De-Nur sagte? Steckt Adolf Eichmann wirklich in jedem von uns?
Egal, wie viel ein Mensch auf dem Kerbholz haben mag, Jesus ist gekommen, um Verlorene zu retten. Er hat am Kreuz die Schuld der Welt getragen. Jeder Mensch, der seine Sünde offen vor ihm zugibt und ihn um Vergebung bittet, kann seine Schuld loswerden. Wer Jesus Christus als Herrn hat, kann wissen, dass seine Schuld für immer bezahlt ist.
Benjamin Franz