Eine Versicherung wirbt mit diesem Slogan auf einer Plakatwand um neue Kunden. Dazu wird eine Fotomontage mit einem Auto gezeigt, das in eine Hauswand geknallt und zur Hälfte darin stecken geblieben ist. Die Botschaft: Wenn der Schutzengel versagt, sind wir für sie da.
Der Glaube an Schutzengel ist weit verbreitet und hat seinen Ursprung nicht zuletzt bei solchen biblischen Aussagen, wie oben zitiert. Aber die Werbung drückt auch aus, was als heimliches Misstrauen in uns allen steckt: Ganz 100%ig ist die Sache wohl doch nicht und ein wenig muss man schon selbst dazu beitragen, dass man im Falle eines Falles abgesichert ist und die Folgen eines Schadens abgemildert werden.
Setzt sich mit seinen Engeln Gott wirklich dafür ein, dass alles glatt geht? So einfach ist dies nicht zu beantworten, denn unsere ganze Existenz als Menschen ist zwiespältig. Einerseits streben wir nach dem Vorteilhafen - vor allem für uns selbst. Andererseits schaden wir uns dadurch selbst und noch häufiger andere. Und manchmal hat sich Schmerz und Leid in unserem Leben sogar als gut erwiesen, weil es uns zur Besinnung brachte, veränderte, stärker und besonnener machte. Soll Gott uns also wirklich »vor allem bewahren«?
Gott kann seine Engel einsetzen, wann immer er will - und er hat es vielfach getan. Aber noch wunderbarer ist, dass er uns durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Christus vor dem Schaden der Sünde bewahren will, vor dem ewigen Tod. Und bei Unglück und Schmerz bietet er uns darüber hinaus seinen Trost an, der mehr wiegt als finanzieller Ausgleich, weil er die Wunden unserer Seele heilt.
Joachim Pletsch