Das Buch Jona beschreibt in nur vier Kapiteln etwas von der Verlorenheit des Menschen und dem Herzen Gottes. Es beginnt damit, dass Gott sich unmittelbar an Jona wendet, einen Israeliten, der Gott kennt. Er soll nun anderen Menschen, die Gott nicht kennen, von ihm erzählen, und zwar in Ninive, der Hauptstadt des Assyrischen Reiches, dem Feind Israels. Ausgerechnet dort soll Jona die Menschen darüber aufklären, dass sie durch ihr eigenes Verschulden Gottes Gericht auf sich gezogen haben. Das ist eine ernste Botschaft in einer ernsten Zeit. Doch Gott macht mit dieser Mission deutlich, dass es ihm nicht in erster Linie darum geht, an Menschen eine gerechte Strafe zu vollstrecken. Gott will seine Leute dazu einsetzen, anderen eine gute Nachricht mitzuteilen: Es ist noch nicht zu spät, kehrt um und wendet euch Gott zu! Doch wie reagiert Jona hierauf?
Statt sich weisungsgemäß auf den Weg zu machen, besteigt er ein Schiff, das in die entgegengesetzte Richtung fährt, verkriecht sich darin und versinkt in tiefem Schlaf. Allerdings gibt Gott weder seinen Boten noch Ninive auf. Er schickt einen Sturm, der das Schiff in Seenot bringt. In akuter Lebensgefahr muss Jona seinen Mitreisenden gestehen, dass er Gottes Willen ignoriert hat. Und er muss lernen, dass sein falsches Verhalten für ihn Konsequenzen hat. Er muss ins Meer geworfen werden, um die übrige Mannschaft, die er in Gefahr gebracht hat, zu retten. Doch gleichzeitig nutzt Gott sogar das Versagen Jonas, um die anderen Menschen an Bord von seiner Existenz und seiner Allmacht, seinen Willen durchzusetzen, zu überzeugen. Am Ende dieses ersten Kapitels steht trotz Jonas Widerstand, dass Menschen, die Gott vorher nicht kannten, ihn ernst nehmen und von ihren bösen Wegen umkehren. Markus Majonica