»Na endlich! Wenn das nicht der längst fällige K.o.-Schlag für den christlichen Glauben ist!«, mag mancher gedacht haben. Da machte ein interdisziplinäres Team »sensationelle Entdeckungen, die unser Bild von der heiligen Familie für immer verändern können«, so der Privatsender ProSieben. Filmemacher und Experten hatten bei der Vorstellung des Dokumentarfilms »Das Jesus-Grab« zwei Kalkstein-Särge (Knochenurnen) präsentiert. Einer davon trug die Inschrift »Jesus, Sohn des Joseph«.
Doch es wurden auch Zweifel laut, wie von dem israelischen Archäologen, der die Grabstätte mit den Särgen in Jerusalem entdeckt hatte. Die Behauptungen des Films seien nicht ernst zu nehmen, sagte der Altertumsforscher. Ernst zu nehmen ist dagegen, dass immer wieder versucht wird, das christliche Glaubensfundament zu untergraben.
Die Zeitungsreportage über den Film zeigte vier verstört-betreten dreinblickende Herren neben ihren Steinsärgen - fast so, als dämmerte ihnen, dass sie sich den Ast absägen, der sie tragen könnte. Genugtuung sieht jedenfalls anders aus. - Stellen wir uns vor, der Knochenfund wäre echt. Dann wären 2000 Jahre Christentum ein gigantischer Reinfall! »Wenn Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden«, sagt der Apostel Paulus in 1. Korinther 15,17. Aber dann zückt er die Trumpfkarte: »Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt!« Natürlich! Die Evangelien berichten es ja. Und jeder, der an den Sieger von Golgatha glaubt, weiß es! Millionen von Menschen hat diese Tatsache verändert - das ist einfach nicht wegzuleugnen. Schlechte Aussichten für Knochenkundler! Johann Fay