Am Straßenrand fiel mein Blick auf ein außergewöhnliches Exemplar einer Sonnenblume. Sie wuchs aus dem Boden zunächst steil empor, doch auf halber Höhe machte der Stengel einen Knick nach unten. Durch irgendein Ereignis – vielleicht durch einen vorbeilaufenden Hund – hatte die schöne Blume diesen Schaden erlitten. Aber ließ sie jetzt ihre Blüte hängen und verdorrte? Nein! Durch die Kraft der Sonne machte der Stengel einen Bogen nach oben und die zauberhafte gelbe Blüte lachte mich an. Auch in unserem Leben geht es leider nicht ohne den einen oder anderen »Knick« ab. Das kann eine schwere Enttäuschung sein oder ein gesundheitliches Problem. Vielleicht ist es Arbeitslosigkeit oder ein Problem in der Schule. So ein »Knick« im Leben kann auch von uns selbst verursacht sein, weil wir versagt oder gesündigt haben. Oder wir merken, uns fehlt etwas ganz Wesentliches. Jeder kennt die Beispiele aus dem eigenen Leben am besten.
Wir müssen wegen solcher Schwierigkeiten nicht verzagen und den Kopf nicht hängen lassen. Auch für uns gibt es eine Sonne, die uns wieder nach oben zieht. Es gibt eine Kraft, die uns das Leben überhaupt erst ermöglicht. Wir sind von ihren Lichtstrahlen – im positiven Sinne – abhängig. Diese Sonne ist Gott. Er hat uns nicht nur geschaffen, sondern er sorgt auch dafür, dass wir ein Leben führen können, das gelingt. Es sei denn, wir entziehen uns seiner lebensspendenden Wärme. Die Folge davon erscheint logisch: Die Härten des Lebens machen uns fertig, weil uns keine Sonne mehr scheint. Doch wenn wir uns Gott entgegenstrecken, dann kann er auch einen geknickten Menschen wieder zum Blühen bringen. Stefan Rehm