Haben Sie schon einmal erlebt, wie niederschmetternd Vorurteile sein können? Da hat einer eine Meinung über mich, und dabei kennt er mich gar nicht persönlich! So etwas tut weh, und man denkt sich: Lerne mich doch kennen und bilde dir dann ein eigenes Urteil.
Vor einigen Jahren wurde mir bewusst, dass ich genauso mit Gott umgegangen war. Meine Meinung über ihn war das Ergebnis verschiedenster Quellen: meine Erziehung, meine Religionslehrer, die Meinung meiner Freunde, Bücher über Gott und Dokumentationen. Aber ich hatte mir noch nie ein eigenes Bild gemacht. Ich hatte mir noch nie die Zeit genommen, auch nur ein einziges Evangelium (Lebensgeschichte von Jesus in der Bibel) durchzulesen. In allen wichtigen Entscheidungen des Lebens (Ehepartner, Job, Wohnen … ) verlasse ich mich nicht auf die Meinung anderer, sondern prüfe selbst, was ich verantworten kann. – Wir bilden uns selbst eine Meinung, weil wir mündige Menschen sind! Genau darum geht es im heutigen Tagesvers in Bezug auf Jesus. Er sagt: Wenn jemand wirklich Gottes Willen tun und ihn erkennen will, dann wird er erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder nur etwas selbst Ausgedachtes. – Es geht also einerseits um die richtige Einstellung und andererseits um die Aufnahme und Prüfung dessen, was Jesus sagte. Er garantiert, dass jeder aufrichtig Suchende erkennen wird, ob seine Lehre die Wahrheit über Gott ist. Man kann dieses Wagnis getrost eingehen, ja, man sollte es unbedingt, denn sonst verpasst man Entscheidendes.
Es gibt einen enormen Unterschied zwischen dem, wie Gott sich selbst in der Bibel vorstellt, und dem, was Menschen oder Organisationen aus ihm machen.
Stefan Hasewend