Das Navi hatte mich ans gewünschte Ziel gebracht. Jetzt brauchte ich nur noch die Hausnummer 1 zu finden. Das durfte ja nicht schwierig sein. Aber es gab keine Nummer 1, weil die Zahlen mit der 2 anfingen. Dann muss es wohl der Block dahinten sein, dachte ich. Dort angekommen, fand ich ganz andere Nummern. Was sollte ich tun? Verunsichert las ich die Namen an den Klingelknöpfen. Da stand ja der gesuchte! Ich klingelte; aber schnell stellte ich fest, dass zwar der Name stimmte; aber die dazugehörigen Leute hatten nichts mit meinen Freunden zu tun. Da fiel mir mein Handy ein, und schon bald erfuhr ich, dass ich eine falsche Hausnummer notiert hatte.
Ich musste so denken, wie gut es doch ist, dass Gott nicht nur alle Sterne mit Namen kennt, wie unser Tagesvers sagt, sondern auch alle Menschen. Und er verwechselt niemanden. Er weiß, wie jedem zumute ist. Jeder Name ist bei ihm mit der gesamten Person verbunden, mit all ihren Schwächen und Bedürfnissen, aber auch mit der Beziehung, die sie zu ihm, dem Schöpfer, hat.
Ich bin dankbar, dass Gott meinen Namen kennt und weiß, wer ich bin. Dankbar macht mich auch, dass Gott mich liebt und ich ihn im Gebet anrufen darf und weiß: Er hört mich. Er weiß sogar besser als ich, was wirklich gut für mich ist. Darum kann ich auch damit leben, wenn er meine Bitten manchmal nicht erfüllt; denn wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken müssen, wie die Bibel sagt. In einem alten Lied heißt es: »Was Gott tut, das ist wohlgetan, / es bleibt gerecht sein Wille. / Wie er fängt meine Sachen an, / will ich ihm halten stille. / Er ist mein Gott, der in der Not / mich wohl weiß zu erhalten; / drum lass ich ihn nur walten.« (Samuel Rodigast, 1675)
Joschi Frühstück