In einem Krankheitsfall fragt sich vielleicht mancher, wozu das alles gut sei. Warum kann das Leben nicht so unbeschwert weiter gehen wie bisher? Weshalb kann ich nicht so unbesorgt und gesund wie mein Nachbar sein? Schon die Schmerzen und Beeinträchtigungen verursachen schlimmes Leid. Die weitaus größere Qual ist jedoch die Vorstellung einer sinnlosen Schicksalsfügung. Wenn irgendeine Krankheit oder ein Unfall unsere Pläne und Hoffnungen mit einem Mal zunichte macht, dann ist gerade das der zermürbendste Gedanke, dass eben niemand dafür verantwortlich zu machen ist, ja dass auch niemand überhaupt Interesse daran haben kann.
Ist das nicht ein schrecklicher Gedanke: der Mensch dem sinnlosen Zufall ausgesetzt? Da halten wir doch lieber an der Vorstellung fest, dass da Einer ist, der uns kennt. Dieser Eine ist Gott. Wenn wir uns aber nur in Vorwürfen ergehen oder sogar Hader und Groll gegenüber Gott pflegen, dann liegen wir falsch. Unser heutiger Bibelvers sagt uns, dass Krankheit und Leid auch eine Chance bedeuten, zu Gott umzukehren, weil wir oftmals erst in der Not nach Gott fragen.
Weil Gott vollkommen gerecht und voller Mitgefühl ist, soll dies unsere Reaktion sein: Ihn »zur Verantwortung ziehen« – für unser ganzes Leben, nicht nur für unsere Krankheiten und Nöte: Wenn wir ihm die Verantwortung für unser ganzes Leben überlassen – d.h. zu ihm umkehren -, werden wir erkennen, dass es keine Sinnlosigkeit gibt. Dann erfahren und begreifen wir, dass Krankheit und Leid Erziehungsmittel sein können, die Gott benutzt, um uns in seinen Wegen zu führen. Andreas Möck