Heute vor 25 Jahren standen auf dem ehemaligen Schlachtfeld vor der französischen Festung Verdun der französische Staatspräsident François Mitterand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl Hand in Hand in minutenlangem Schweigen. Sie standen vor dem Mahnmal, das an die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs erinnern soll. Hier, vor Verdun, hatte 1916 die deutsche Heeresleitung versucht, in einer zermürbenden Materialschlacht durch einen Angriff auf den Eckpfeiler der französischen Verteidigung deren Heer zum »Ausbluten« zu bringen. Damit sollte der Feind zum Aufgeben des Krieges gedrängt werden. In monatelangem Ringen um jeden Meter Boden auf verhältnismäßig kleinem Raum wurden zwei Millionen Granaten verschossen. Aber auch das deutsche Heer blutete aus, so dass der Kampf schließlich ergebnislos abgebrochen wurde, nachdem etwa 350.000 französische und 335.000 deutsche Soldaten ihr Leben verloren hatten und Hunderttausende verwundet worden waren. Wie schwer es Menschen fällt, aus solch schrecklichen Erfahrungen Konsequenzen zu ziehen, beweist die Tatsache, dass der Krieg noch über zwei Jahre weiterging und im Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Umso erfreulicher ist es, dass sich dann aber der Wille zum friedlichen Miteinander durchsetzte, was 68 Jahre nach der »Hölle von Verdun« in jener Freundschaftsgeste seinen Ausdruck fand. In der Welt hat es bis heute an blutigen Ereignissen nicht gefehlt, und dies bestätigt die Aussage der Bibel, dass wahrer und umfassender Friede nur durch Jesus Christus möglich ist. Wenn wir durch Glauben an ihn Frieden mit Gott haben, werden wir schon jetzt zu einem friedlichen Miteinander ein wenig beitragen können. Gerhard Jordy