Angst ist eine sehr menschliche Regung, die wir alle nur zu gut kennen. An vielen Stellen ist Angst sehr nützlich, da sie uns auf Gefahren aufmerksam macht und uns davon abhält, leichtsinnig zu sein. Wenn ich als Fußgänger an einer viel befahrenen Straße Angst davor habe, sie ohne Ampel zu überqueren, so ist das ein hilfreiches Gefühl. Oder wenn ich in den Bergen am Rand einer Schlucht stehe, so hilft mir die Angst, nicht zu nah an die Kante zu treten und damit einen Absturz zu riskieren.
Menschen haben aber auch völlig unberechtigte Ängste, z. B. vor Spinnen oder sogar vor großen leeren Räumen. Hier gilt es, richtig mit diesen Ängsten umzugehen und nicht in Panik zu geraten. Schlimmer noch ist die Angst vor Leid und Krankheit, wie wir sie letztes Jahr bei der Corona-Pandemie erlebt haben. Wie werde ich mit dieser aufsteigenden Gedankenflut, was alles passieren könnte, fertig? Und dann ist da noch die Angst vor anderen Menschen. Wie werden sie auf mich reagieren? Werden sie mich kritisieren? Was ist, wenn ich versage? Werden sie über mich lachen? Angst gehört zu unserem Alltag dazu, und wir müssen immer wieder damit umgehen. Besonders die Angst vor anderen Menschen ist oft genug kein guter Ratgeber. Wie gut, wenn wir jemanden haben, bei dem wir Halt und Zuversicht finden können!
Genau dieser Jemand will Jesus Christus für uns sein. Der Tagesvers sagt uns, dass er unsere Ängste kennt und weiß, was uns umtreibt. Er spricht uns zu: »Sei getrost, sei zuversichtlich, denn ich bin der Überwinder. Ich habe die Dinge im Griff.« Er meint es gut mit uns und will liebevoll für uns sorgen. Wenn wir zu ihm gehören und mit ihm leben, können wir uns ihm anvertrauen und zuversichtlich sein. Wir können mit unserer Angst zu ihm kommen und Sicherheit finden.
Bernhard Volkmann