Die Gegner Jesu kamen, um ihm mit Fangfragen eine Falle zu stel-
len. Folgende List hatten sich die Pharisäer erdacht: »Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht?« Sagt er nun JA, dann bekommt er es mit den Juden zu tun; sagt er aber NEIN, dann melden wir es den römischen Machthabern. Jesus gab ihnen eine unerwartete und treffende Antwort, die sie zum Schweigen brachte: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!«
Kritiker des Glaubens stellen auch heute listige Fangfragen, wie z. B.: »Kann Gott einen Stein schaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht mehr heben kann?« Hinter dieser Frage steckt der Gedanke: Wenn Gott den von ihm geschaffenen Stein nicht heben kann, dann ist er nicht allmächtig. Wenn er aber einen so schweren Stein gar nicht erst schaffen kann, dann ist er auch nicht allmächtig.
Zwei Fehler stecken in diesem Gedankengang: Erstens ist es ein Zirkelschluss, der schon aus logischen Gründen falsch ist. Und zweitens: Er setzt voraus, dass Gott begrenzt ist und darum nur Begrenztes schaffen kann. Das aber ist falsch, denn die Bibel lehrt, das Gott schaffen kann, was immer er will (Psalm 115,3).
Eine andere Fangfrage lautet: »Wer hat Gott geschaffen?« Im Endlichen gilt der Satz: »Was endlich ist, hat auch immer einen Anfang. Und alles, was einen Anfang hat, braucht auch einen Urheber.« So haben eine Stecknadel, ein Auto, ein Haus oder gar das ganze Universum einen Anfang; und darum brauchen sie auch einen Urheber. Im Unendlichen aber gilt der obige Satz nicht mehr. Und darum braucht Gott auch konsequenterweise keinen Urheber. Werner Gitt