Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika, war lange Zeit deutsche Kolonie. Nach einer Übergangszeit, in der es von den Engländern besetzt war, geriet es unter südafrikanisches Protektorat. Erst 1990 hat Namibia die Unabhängigkeit erlangt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben immer Weiße im Land den Ton angegeben. Auch heute noch lebt die schwarze Bevölkerung, abgesehen von den großen Städten, auf den Farmen der Weißen als Angestellte. Es herrscht im Grunde immer noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die Weißen sind nach wie vor die Herren, auch wenn das offiziell nicht mehr so ist. Wenn man als Besucher den Einheimischen begegnet, wird man von ihnen auch wie die weißen Herren behandelt. Sie begegnen einem sehr zurückhaltend und mit Unterwürfigkeit.
Anders ist die Situation auf den Farmen, wo die weißen Besitzer überzeugte Christen sind. Sie versuchen ihren Angestellten auf Augenhöhe zu begegnen. Es herrscht ein anderer Umgang miteinander. Die weißen Christen begegnen ihren schwarzen Mitarbeitern mit Achtung und Wertschätzung. Sie wollen im Alltag das verwirklichen, was der Bibelvers aussagen will. Menschen sind nicht mehr wert, weil sie zu einer bestimmten Rasse oder Gesellschaftsschicht gehören. Jeder Mensch ist gleich wertvoll. Jeder hat seinen Wert in sich, weil er als Mensch im »Bilde Gottes« erschaffen wurde. Alle sind von Gott geliebt, ohne Unterschied, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder ihrem Stand. Gott liebt jeden Einzelnen so sehr, dass er bereit war, seinen eigenen Sohn für ihn zu geben. Jesus Christus starb, um die Schuld der Menschen aller Stände und Rassen auf sich zu nehmen und für jeden Rechtfertigung zu erwirken.
Bernhard Volkmann