Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe und er frei herumlaufen darf, tollt er gern umher. Oft läuft er voraus, bleibt aber immer wieder stehen, um zu sehen, welchen Weg sein Herrchen einschlägt. Ist er in die falsche Richtung gelaufen, kehrt er um und läuft mir nach. Natürlich gibt es für ihn immer wieder viel Aufregendes zu entdecken. So rennt er auch mal ins Unterholz. Dabei verliert der Hund mich leicht aus den Augen. Doch sobald er das bemerkt, wird er unruhig und sucht nach mir. Es reicht ihm nicht, irgendeinen Menschen zu finden: Es muss sein Herrchen sein. Wenn er mich dann gefunden hat, freut er sich unbändig und springt kläffend an mir hoch.
Für mich ist mein Hund in seiner Anhänglichkeit ein nachahmenswertes Beispiel, das mich an unseren Tagesvers erinnert. Nichts ist ihm lieber, als da zu sein, wo ich bin. Wie gut wäre es, wenn es mir genauso wichtig wäre, immer in der Nähe Gottes zu sein. Das ist natürlich bei Weitem nicht nur räumlich zu verstehen, sondern auch geistig.
So, wie der Hund erst richtig zufrieden ist, wenn er in meiner Nähe ist und zu meinen Füßen liegen darf, wenn ich auf der Parkbank sitze, so möchte ich auch mein höchstes Vergnügen darin finden, mit Gott im Einklang zu sein.
Mein Hund hat es allerdings sehr viel leichter damit als ich. Er braucht nur seinem Instinkt zu folgen, und schon ist alles in Ordnung. Ich dagegen habe seit dem Sündenfall des ersten Menschen eine Natur in mir, die durchaus nicht in Gottes Nähe sein mag. Das änderte sich erst, als ich mich bewusst auf Gottes Seite stellte; aber das alte Wesen ist bis heute noch in mir. Da hilft nur die tägliche Bitte um Bewahrung vor allem Bösen. Markus Majonica