Ich erinnere mich noch gut an eine Begebenheit, die ich als vielleicht Sieben- oder Achtjähriger erlebte. Auf einem Parkplatz vor unserem Haus war ein Bauarbeiter damit beschäftigt, einen großen Metallzaun zu errichten, um einen Hof abzugrenzen. Ich schaute ihm eine Weile dabei zu und fing dann an, ihn mit meinen Fragen zu nerven. Geduldig erklärte mir der Bauarbeiter genau, wie und was er alles machte, und gab mir schließlich einen Schraubenschlüssel in die Hand, womit ich ihm dann tatkräftig zur Hand gehen durfte. Sehr geschickt stellte ich mich dabei nicht an, aber das schien den Mann nicht zu stören. Am Ende gab er mir für meine tolle Hilfe noch zwei Mark als Lohn, und ich rannte beglückt nach Hause.
Wenn ich so darüber nachdenke, ist der Bauarbeiter für mich ein Beispiel, wie Gott mit Leuten umgeht, die ihm vertrauen und nachfolgen wollen. Gott ist absolut souverän und in sich selbst genügsam. Er braucht keinen Menschen, um glücklich zu sein oder seine Ziele zu erreichen. Der Bauarbeiter wäre ohne mich wahrscheinlich viel schneller fertig gewesen, genauso ist Gott auch nicht auf die Hilfe von seinen Geschöpfen angewiesen. Dennoch ruft Gott Leute in seine Mitarbeit, die voller Macken und Fehler stecken. Er arbeitet geduldig daran, diese Menschen zu verändern und zu wertvollen Mitarbeitern zu machen, die den Sinn ihres Lebens darin erkennen, ihn in der Welt bekannt zu machen. Für die oft auch stümperhaften Versuche bekommen sie im Himmel sogar noch eine fürstliche Belohnung. Gott lässt sich gerne als wunderbarer Vater kennenlernen, der uns Menschen gebrauchen will und uns mehr gibt, als wir uns vorstellen können. Thomas Bühne