Eine Navajo-Indianerin, die sich im US-Bundesstaat Kalifornien niedergelassen hat, verdient ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung traditioneller Broschen, Spangen und Ketten. Die Schmuckstücke sind wunderschön, aber nicht vollkommen, denn die Künstlerin versieht alle ihre Werke absichtlich mit einem Fehler! Der Grund ist eine Überlieferung ihrer Väter, die besagt: »Auf dieser Welt ist nichts perfekt, und unser Schmuck soll das zum Ausdruck bringen. Nur einer ist vollkommen: Gott.«
Die Navajos haben richtig beobachtet: Es gibt keine Perfektion »unter der Sonne« (Prediger 2,17). Nur Gott ist heilig und vollkommen. Das hat uns sein Sohn gezeigt, der als vollkommener Mensch hier auf Erden unter uns Unvollkommenen gelebt hat. Und wir konnten seine Herrlichkeit anschauen; er war der einzige, der zu jeder Zeit seines Lebens makellos und ohne Sünde geblieben ist.
Wenn wir Menschen eine Sache perfekt beherrschen, neigen wir dazu, uns über die zu erheben, die es nicht so gut können. Aber bei Jesus war und ist es anders: Er sah und sieht uns auch heute noch in unseren Unvollkommenheiten, an denen wir leiden oder andere leiden lassen. Darum hat er Mitleid mit uns. Und weil er selbst Gott ist, kann er uns im Alltag helfen. In Hebräer 4,15-16 ermutigt uns die Bibel, zu ihm zu kommen, um Verständnis und Hilfe zu erfahren:
»Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!« Peter Güthler